Mein Wohnort und meine Heimat....
79367 Weisweil am Rhein
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Seit 1994 wohne ich wieder in meinem Heimatort Weisweil

Die Gemeinde Weisweil gehört zur Region Breisgau.

Diese erstreckt sich zwischen Rhein und Schwarzwald im badischen Landesteil
des Bundeslandes
Baden-Württemberg.

Weisweil liegt an den Auwäldern des Rheines , umrahmt von den Weinbergen des Kaiserstuhls und den Vorbergen des Schwarzwaldes.

Unser Dorf, das 1995 sein 1225-jähriges Jubiläum hatte blickt auf eine sehr bewegte Geschichte zurück.
Die ersten urkundlichen Erwähnungen beziehen sich auf einer Urkunde des Klosters Ebersheim im Elsass. Leider wurde zwischenzeitlich festgestellt, dass diese Urkunde vermutlich von Mönchen des Klosters Ebersheim gefälscht wurde um ihre Besitzansprüche gegenüber dem Bistum Straßburg zu dokumentieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass es Weisweil damals noch nicht gab.
Im Dreieck zwischen Elz, Rhein und Kaiserstuhl wurde so viele urgeschichtliche Funde gemacht, dass es an der frühen Besiedlung keine Zweifel gibt. Die ältesten Funde rund um Weisweil stammen aus der Steinzeit. Es finden sich weiter Funde aus der Zeit der "Bandkeramiker" und aus der Bronzezeit, sowie Siedlungsreste der Kelten. Diese wurden dann später durch die römischen Eroberer verdrängt.

Der Ortsname Weisweil deutet auf eine römische Besiedlung hin. Die Römer errichteten in der Gegend des späteren Ortes Weisweil mehrere befestigte Gutshöfe "Villae". Mit dem Zusammenbruch des Limes im Jahre 260 n.Chr. wurde die Region von den Alamannen besiedelt. Diese hatten kein Interesse an den römischen Gutshöfen, verwendeten jedoch die Bezeichnungen (Flurnamen) für Ihre Siedlungen.
Die Bezeichnungen "weil","wil","weiler" deuten auf römische Siedlungen hin, die von den Alamannen (Alemannen) übernommen wurde. Spätere Siedlungen der Alamannen enden auf "-ingen".
Dieser Endung wurde der Name des Grundherren vorangestellt. (zum Beispiel Ando - ingen für Endingen). Die hier ebenfalls of anzutreffenden Ortnamen auf "-heim"entstanden erst später in der Merowingerzeit und bilden somit die jüngsten Ortsnamen der Region.

Nach der Zugehörigkeit zu verschiedenen Lehensherrn im Mittelalter brachte der 30-jährige Krieg einschneidende Veränderungen mit sich. Das Dorf wurde - wie viele andere in der Region - nahezu entvölkert (nur 3 alte Bürger haben den Krieg überlebt). Zuwanderungen protestantischer Siedler aus der Schweiz und aus Frankreich vermischten sich mit den Resten der ursprünglichen Bevölkerung.
Im Zuge dieser Zuwanderung kamen auch die Vorfahren meiner Mutter aus Phalsbourg (Pfalzburg/Lothringen) nach Weisweil.
Dieser "Urahn" meiner Mutter war Melchior Klipfel, der nach urkundlicher Erwähnung am 16.Nov.1659 den Ziegelhof kaufte und ausbaute.
Melchior wurde später Vogt in Weisweil, ein Amt das weitere Abkömmlinge seiner Familie weiterführten.
Nach einer Liste in der Chronik der Gemeinde Weisweil (um ca. 1700) gehörte der Vogt Kaspar Klipfel (geb. 1658 als Sohn von Melchior) zu den einflußreichsten und wohlhabensten Weisweiler Familien. Weiter Familiennamen in der Reihenfolge ihres Besitzes sind Hagen,Schmidt, Reith, Blum, Engler, Pfeiffer, Mast, Oehler, Barth, Haag, Hüglin, Buchmüller, Mayer, Jacob. Eine besondere Gruppe bildeten auch die Fischer mit den Namen Klanck, Dienle, Jacob, Karcher, Hanselmann, Hag. Besonders die Fischerfamilien gehören sicherlich zur den Ur-Einwohnern. Die besonders wichtige Mühle von Weisweil war in der Hand der Familie Wolff. In der Folgezeit kam der Ort unter wechselnde Herrschaften. Überschwemmungen und Auswanderungswellen behinderten das Wachstum der Gemeinde. Durch die Regulierung des Rheines unter Tulla und den Bau des Leopoldskanals konnte die Land- und Forstwirtschaft verbessert werden. Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte Weisweil ca. 1800 Einwohner und damit fast die heutige Bevölkerungszahl erreicht.

Nach dem zweiten Weltkrieg kam jedoch ein neuer Tiefpunkt.
Durch die exponierte Lage an Rhein und Rheinübergang wurden 90% der Häuser zerstört, ebenso die Rheinbrücke. Die Bevölkerung war evakuiert worden und über den ganzen Schwarz wald bis in den württembergischen Landesteil verstreut.

Mit dem Wiederaufbau des Dorfes und der Ansiedlung von kleineren Industriebetrieben kam ein bescheidener Aufschwung. Heute ist Weisweil wieder eine aufstrebende Gemeinde. Industrieansiedlungen und Neubaugebiete sind erschlossen und wachsen ständig. Seit dem Jahr 2000 haben wir die Zahl von 2000 Einwohnern überschritten. Die wunderschöne Lage des Dorfes umrahmt von Wald und Wasser hat in den letzten Jahren viel Menschen mit Kindern und/oder Haustieren nach Weisweil geführt. Wenn man mit den Neubürgers spricht und fragt was sie nach Weisweil verschlagen hat wird zumeist zuerst die intakte Natur erwähnt.

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kleine Chronik
770 n.Chr Erste urkundliche Erwähnung
1399 Rechtsstreit zwischen Hachbergern und Lichtenberg um Weisweil
1415 Verkauf von Weisweil an den Markgrafen Bernhard von Baden
1525 Bauernkrieg und Aufstand in und um Weisweil
1618-48 Dreissigjähriger Krieg
1653 Durch die Kriegswirren haben in Weisweil nur 3 Bürger überlebt.
1778 Schlimme Überschwemmungen durch Rheinhochwasser
1837 Baubeginn des Leopoldskanals
1871 Weisweil hat 1736 Einwohner
1872 Bau des Leopoldskanals beendet
1898 Erneute große Überschwemmungen
1914-18 I.Weltkrieg
1938-39 Bau des Westwalls (Bunkerkette entlang des Rheines)
1940 Mehrfache Evakuierung der Weisweiler Bevölkerung
1945 Weisweil wird zu 90% zerstört.
1948-52 Wiederaufbau / 266 Gebäude müssen aufgebaut werden.
1953-56 Erste Industrieansiedlungen
1972 Verwaltungsgemeinschaft mit Kenzingen
1972-1997 Bevölkerungszuwachs durch Neubaugebiete


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